Da wohl viele Fans wohl gar nicht mehr damit gerechnet hatten, dass der gute Mann jemals wieder auf einem Album zu hören sein würde, war die Freude und Überraschung umso größer als bekannt wurde, dass Steve PERRY nach fast 25 Jahren "Szene-Abstinenz" in diesem Herbst sein drittes Solo-Album kredenzen würde.
Dieses wird von 'No Erasin'‘, einem durchaus an frühere JOURNEY-Taten erinnernden Track eröffnet, doch bevor man nun annimmt, der gute Mann würde an seine wohl erfolgreichste Phase anknüpfen wollen, sei hinzugefügt, dass dieser Track eine Ausnahme darstellt. Zwar ist seine Stimme auch nach all den Jahren unverkennbar (regelrecht sensationell, wie ausdrucksstark und geschmeidig die Stimmbänder des inzwischen fast 70-jährigen immer noch wirken!) geblieben, wer sich jedoch ein Feuerwerk an Hook-geschwängerten Melodic Rock / AOR-Sahneschnittchen erwartet, könnte eher enttäuscht werden.
Da die Entstehungsgeschichte dieses Album unter anderem vom tragischen Verlust von Perry‘s Lebensgefährtin (die 2012 ihren Kampf gegen den Krebs verloren hat) geprägt war, erklärt sich die schwer melancholische Schlagseite der Scheibe fast von selbst. Da Tracks wie 'In The Rain' oder 'No More Cryin‘' aber keineswegs vor musikgewordenem Selbstmitleid triefen, sondern sehr wohl auch einen gewissen Hoffnungsschimmer verbreiten, ist anzunehmen, dass PERRYs Rückkehr ins Musik-Business auch therapeutische Wirkung gehabt haben dürfte. Mit diesem HIntergrundwissen erweist sich die Chose dann auch weit weniger irritierend, sondern viel mehr schlüssig und nachvollziehbar.
Mit der wohl als programmatisch zu verstehenden Coverversion des von George HARRISON stammenden BEATLES-Tracks 'I Need You' und dem verträumt-verklärten 'We Fly' beendet Steve PERRY dieses Album und lässt hoffen, dass er - allen Begleitumständen zum Trotz - wieder Gefallen an der Musik finden hat können und uns bald wieder die Ehre mit einem Album erweist.
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