STONE TEMPLE PILOTS Stone Temple Pilots

Rhino / Warner Music

Gelungener Einstand von Jeff Gutt als Sänger

Selbstbetitelte Alben stellen zumeist einen Neuanfang dar, der entweder einen geschäftlichen Hintergrund hat oder auf Grund personeller Veränderungen verursacht wurde. Von daher ist es geradezu logisch, dass die Brüder Dean und Robert DeLeo und Schlagzeuger Eric Kretz die erste gemeinsame STONE TEMPLE PILOTS-Scheibe mit ihrem neuen Frontmann auf diese Weise in Umlauf bringen.

Ob diese Vorgehensweise nicht für unnötige Verwirrung beim Konsumenten sorgen wird, bleibt jedoch erst einmal abzuwarten. Schließlich wurde bereits vor acht Jahren ein selbstbetiteltes STONE TEMPLE PILOTS-Album veröffentlicht. Damals war Scott Weiland wieder zur Band zurückgekehrt um die Formation wieder in jene Erfolgsspur zurückzuführen, in der das von San Diego aus gestartete Unternehmen in den frühen 90ern Jahren unterwegs war. Das Schicksal wollte es, wie wir wissen, allerdings anders, schließlich sind inzwischen sowohl Scott, als auch sein kurzzeitiger Nachfolger Chester Bennington aus dem Leben geschieden.

Aus den Auditions um den Posten als Nachfolger am Mikro ging im letzten Jahr der bislang unbekannte Jeff Gutt aus Detroit hervor. Der wurde Ende 2017 der Öffentlichkeit präsentiert und liefert auf dem neuen Album seinen Einstand. Einen beeindruckenden muss man hinzufügen, denn der gute Mann versteht es sowohl die härter rockenden Tracks auf intensive Weise vorzutragen, aber auch den "Crooner" auf elegante Manier zu geben. Allerdings fällt auf, dass Jeff in den Melancholie-getränkten, getragenenen Tracks nahezu durchgehend klingt wie der junge Scott Weiland. Gut möglich, dass es Teil der Intention der STONE TEMPLE PILOTS gewesen ist, einen Vokalisten mit einem ähnlichen Timbre zu verpflichten. Sinn würde das auch insofern ergeben, da auch die Kompositionen durchaus an die Blütezeit der Band denken lassen. So halten sich auch auf diesem Album geradeaus nach vorne preschende Rock-Tracks (wie etwa 'Middle Of Nowhwere', 'Guilty' oder 'Roll Me Under') und beseelt vorgetragene, nachdenklich anmutende Nummern die Waage. Inwiefern sich Roberts Engagement bei der Blues-Formation DELTA DEEP an der Seite von DEF LEPPARD-Gitarrist Phil Collen auf seine Songideen und Beiträge ausgewirkt hat, weiß man zwar nicht, Tatsache ist aber, dass die langsameren Tracks einen erhöhten Anteil bluesiger Untertöne aufweisen. Nachzuhören unter anderem im schlicht wunderschönen 'Just A Little Lie' sowie im herzzerreißenden 'The Art Of Letting Go'.

Hinsichtlich potentieller Hit-Kandidaten ist "Stone Temple Pilots" also auf jeden Fall ein durchaus an die "goldenen Tage" anknüpfender Erfolg zuzutrauen und auch mit Jeff Gutt scheint die Formation einen Glücksgriff getätigt zu haben. Abzuwarten bleibt jedoch, was der Zeitgeist für die Band anno 2018 übrig hat und wie es mit STONE TEMPLE PILOTS weitergeht.

 

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