Als das Ende von KROKUS beschlossen wurde, war für den Haudegen mit der markanten Reibeisenstimme klar, dass seine Karriere deshalb noch lange nicht vorbei sein wird. Als Erstes veröffentlichte er 2021 unter seinem (Nach-)Namen das vorliegende Album, dem jedoch die Epidemie einen Strich durch die (Tour-)Rechnung machte.
Sein aktuelles Label (das eben erst »Crossfire« in die Läden hievte) hat sich nun auch des Erstlings angenommen und lässt den Dreher als Doppel-CD in neuem Licht erscheinen. Riff-Granaten wie der Titeltrack kommen ordentlich, in der Live-Variante (auf der zweiten CD) jedoch noch griffiger und deftiger aus den Boxen. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil Marc nicht nur eine schlagkräftige Truppe um sich formieren konnte, sondern obendrein eine, in der sich mit Dom Favez an der Gitarre und Patrick Aeby hinter dem Schlagzeug auch zwei ehemalige KROKUS-Kollegen im Line-Up finden lassen.
Der Bandchef selbst ist immer noch bestens bei Stimme und macht wie gewohnt kein Hehl aus seinen musikalischen Vorlieben. Die sind nun mal im Riff-betonten, Groove-lastigen und Blues-infiltriertem Rock zu finden und lassen, wie man das von diesem Mann gewohnt ist, vom dem die halbe Welt einst annahm, er würde bei AC/DC einsteigen um das Erbe von Bon Scott anzutreten, kaum Hörer (und Fan-)wünsche offen. Zu einem Klon verkommt das Unternehmen aber dennoch keineswegs, da sich die Tracks des Erstlings als durchaus eigenständig erweisen und ein breites Spektrum an Klängen abdecken. Diverse Klassiker aus Marcs Feder, wie etwa ‚Midnite Maniac‘ oder ‚Hellraiser‘ fügen sich aber dennoch perfekt in das (höchstwahrscheinlich immer noch ziemlich aktuelle) Live-Programm der Bonus-CD ein, und machen definitiv Lust auf mehr.
Bleibt bloß zu hoffen, dass dieses Mal eine flächendeckende Tournee möglich sein wird.
https://www.facebook.com/marcstorace/
https://www.youtube.com/watch?v=eq0-fHQaowg