Bereits auf ihrem letzten Dreher "The Beacons of Somewhere Sometime" zeigten sich diese Proggies verhältnismäßig zugänglich, ohne jedoch auf die Band-typische Komplexität zu verzichten. Diese ungewöhnliche wie unkonventionelle Gangart scheint der von Gitarrist Markus Steffen und Sänger Arno Menses geführten Formation offenbar ans Herz gewachsen sein, denn das nach dreijähriger Veröffentlichungspause aufgelegte Nachfolge-Gerät "La Muerta" kommt sogar noch eingängiger aus den Boxen.
Man darf wohl inzwischen durchaus von einer Annäherung an AOR und Melodic Rock sprechen, wobei hinzuzufügen ist, dass die Truppe auf allzu „kuschelige“ Zutaten verzichtet. Es dürfte wohl ein Anliegen der Band gewesen sein, diese Gratwanderung fortzusetzen, die Genregrenzen dabei weiterhin ineinander übergehen zu lassen und den vertrackten Vortrag (interessant zu bemerken ist, dass die filigransten und technisch abgefahrensten Momente in den Instrumental-Tracks '271 Days' und 'Teardrops' zu hören sind!) mit schmissigen Hooklines und so manch‘ ohrwurm-stichigem Refrain zu garnieren.
Die Kunst dabei ist weder den „Faden“ zu verlieren, noch durch allzu abstrakte Wendungen den Hörer zu irritieren. Und genau das ist SUBSIGNAL gelungen! Auf überaus ansprechende Weise noch dazu, zumal sich Eleganz (das Finale in Form des unter Haut gehenden, tiefschürfenden Epos 'Some Kind Of Drowning', bei dem IAMTHEMORNING- Chanteuse Marjana Semkina und RPWL-Tastenzauberer Markus Jehle als Gäste zu hören sind, ist schlicht als wunderschön zu bezeichnen!), Anspruch und Hit-Potential (als Vergleich zu Ohrenschmeichlern wie etwa 'The Bells Of Lyonesse‘ oder 'The Passage ‘ fallen einem einzig frühe MARILLION ein) im Endeffekt die Waage halten und die Herrschaften ihre eingeschworenen Fans nicht enttäuschen werden.
Sehr wohl aber neue dazugewinnen werden, denn dermaßen zündend, dynamisch und mitreißend klingt wahrlich nicht jede Progressive-Band! Chapeau!