Die Kanadierin (sie ist nur Texanerin honoris causa) hat nach längerer Auszeit einen neuen Label-Deal unterschrieben und meldet sich höchst motiviert mit “The Ice Queen” zurück.
Mit ihrem elften Longplayer untermauert Sue Foley ihren Ruf als beseelte Blues-Interpretin und meisterliche Telecaster-Spielerin, hier mit einem Trio von legendären, texanischen Guitarslingern – Jimmy Vaughan, Billy Gibbons und Charlie Sexton - zur Seite. Für passenden Rhythmus zeichneten die Basser John Bradley und Chris Maresh sowie Chris Layton (ex-Stevie Ray Vaughan’s Double Trouble) und George Rains hinter den Kesseln verantwortlich, die der Lady den stimmigen Groove-Teppich ausrollen.
Der Opener “Come To Me” eröffent mit verhaltenem Shuffle, schönen Vocal Harmonies und Gitarren-Intermezzi mit Charlie Sexton, der auch auf dem ähnlich lässig gestrickten “84” zugangen ist. Mit dem erdigen Roadhouse-Blues "Run" steigert Sue Foley erstmals beträchlich das Tempo, mit dem darauffolgenden Titeltrack gibt’s erneut Gelegenheit zu Verschnaufen und sich an der lasziven Liebeserklärung zu delektieren, Gitarren-Eleven werden die ausufernden Solo-Passagen zu schätzen wissen. Für den Sixties-Smoocher “The Lucky Ones” gibt Jimmy Vaughan den probaten Duettpartner und auf dem gleichsam etikettierten “Fool’s Gold” Billy Gibbons sich die Ehre.
Ein wahrer Leckerbissen für alle Freunde des traditionellen Blues (es darf mit "The Dance" auch mal eine Prise Flamenco sein), das abschließende Cover des Carter Family-Klassikers “Cannonball Blues” samt gekonntem Fingerpicking lässt definitiv auch Puristen auf ihre Kosten kommen.