SUEDE The Blue Hour

Warner

Die Britpop-Pioniere setzen sich ein (weiteres) Denkmal

Nur zweieinhalb Jahre nach dem großartigen "Night Thoughts" liefern SUEDE das nächste Album "The Blue Hour" ab. Ein Schnellschuss? Mitnichten, die blaue Stunde trifft wieder voll ins Schwarze. Experimentierfreudiger gaben sich die Londoner nie - der emotionale, orchestrale Sound des Vorgängers wird fortgeführt und regelrecht auf die Spitze getrieben. Kein Wunder, schließlich wurden SUEDE bei der Aufnahme von den Prager Philharmonikern unterstützt.

Der Opener "As One" gibt in dieser Beziehung regelrecht die Richtung vor - gleichermaßen atmosphärisch und schwermütig, und in gewisser Weise der endgültige Abschied von den gewohnten Britpop-Pfaden, die mit dem 2013er Comeback-Album "Bloodsports" eher solide bespielt wurden. Dennoch brauchen sich Fans der ersten Stunde nicht fürchten, mit "Wastelands", "Mistress" oder "Life is Golden" sind die gewohnt schmalzigeren Arrangements (im positiven Sinne!) aus vergangenen Zeiten wieder mit an Bord. Vor allem Brett Anderson's glasklare Stimme ist hier wieder mal das Maß aller Dinge.

Wie schon beim Vorgänger heben sich SUEDE die absoluten Highlights für das letzte Albumdrittel auf. Besonders der Abschlusstrack "Flytipping" kumuliert in gewisser Weise das komplette Album noch einmal zu einem über sechseinhalb minütigen Epos der Melancholie - Gänsehaut pur.

"Einfach mal reinhören" ist hier nicht - dieses Album will wie schon der Vorgänger in voller Länge genossen werden. Die Frage, was hier noch kommen mag, darf wieder gestellt werden.

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