Selbst wenn man sich mit seinen Klängen nicht unbedingt anfreunden können sollte (was allerdings nahe unmöglich erscheint, schließlich ist das Unternehmen seit jeher irgendwo in der Schnittmenge von MOTÖRHEAD, MC 5 und ROSE TATTOO sowie frühem Punk der ungehobelten Sorte zu verorten – und wer kann da schon widerstehen?), muss es einem gehörigen Respekt abnötigen, wenn ein Musiker wie Eddie Spaghetti seit 30 Jahren sein "Ding" gnadenlos und mit aller Konsequenz durchzieht. Das Durchhaltevermögen dieses Kerls ist schlicht unfassbar, schließlich führt Eddie die SUPERSUCKERS trotz dramatischer Rückschläge immer noch an.
Und aus der Bahn werfen kann diesen Mann ohnehin gar nichts. Nicht einmal jener Autounfall bei Glatteis, der vor knapp drei Jahren passierte, als er samt seiner Familie dabei war die Wahlheimat Seattle für ein Jahr zu verlassen, Eddie jedoch die Kontrolle über den Familien-SUV nach nur acht Tagen verlor und besagtes Abenteuer im Krankenhaus endete. Noch bewundernswerter ist sein Festhalten an der Band jedoch, da er ebendort mit der Diagnose "Kehlkopfkrebs" konfrontiert wurde.
Das Schicksal kennt eben keine Gnade, die SUPERSUCKERS aber offensichtlich ebenso wenig. Regelrecht programmatisch wirkt daher das kurz und bündig betitelte, zwölfte Studioalbum des Unternehmens, das vom für die Band typischen, geradeaus rockenden Dreckschleuder-Sound geprägt ist und im Prinzip nichts anderes enthält als vertonte Geschichten aus dem Leben des Protagonisten.
Dem nimmt man selbstverständlich Titel wie 'All Of The Time', 'Dead Inside' oder auch 'The Worst Thing Ever' von der ersten Sekunde an ab, aber auch den ZZ Top-Gassenhauer 'Beer Drinkers & Hell Raisers', mit dem Eddie und seine Kollegen Marty Chandler (G) und Chris von Streicher (D) den Reigen beenden.
Ob man das nun mag, oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Eddie jedenfalls wird es nicht weiter kratzen, auch die nächsten 30 Jahre (oder noch länger) nicht.
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