Beim ersten Durchlauf dieses Longplayers wird man das Gefühl nicht los, eventuell in einer Zeitschleife festzustecken – es tönt in bester 70/80er-Manier aus den Speakern, anstelle des drastisch reduzierten Glam-Faktors kommt etwas STATUS QUO-Boogie-Schräglage auf’s Tableau, bei den Songcredits ist wie anno dazumal “Quatro/Tuckey” zu lesen und auf den Covershots in Signature-Lederkluft und mit umgeschnalltem Viersaiter nimmt man Frau Quatro die 68 Lenze nicht wirklich ab…
Spaß beiseite, Hut ab vor dieser Scheibe! Ihr letztes Album (abgesehen vom eher inferioren “Quatro, Scott & Powell”) datiert von 2011 und Suzi Quatro beweist noch immer ein sicheres Händchen für Ohrwurm-Melodien, an denen sie nun zusammen mit Sohnemann Richard Tuckey bastelt, der – wie einst sein Vater – auch für die stimmigen Gitarrenparts zuständig ist. Songs wie “Macho Man” oder “Going Home” schlagen gefällig in die oben erwähnte Drei-Akkord-Kerbe, mit dem eingängigen Midtempo-Rocker “Strings” oder dem - nomen est omen – “Going Down Blues”, mit famosen Bläserarrangements und Honky Tonk-Piano beweist Suzi dass sie auch ganz anders kann, und das mit gehöriger Finesse.
Die hohen Töne sind längst auch nicht mehr angesagt, der reife, dezent angeraute Gesangsvortrag steht ihr bestens zu Gesicht. Und wenn sie in “Bassline” “Play It Sweet The Way You Feel, Play It Till You Know It’s Real, Keep It Close And Drive It Home, Take It Back Where You Belong” behauptet weiß sie wovon sie spricht.
Chapeau, Suzi Quatro!