Bei Releases auf Gentle Art Of Music, dem Label von RWPL-Mastermind Kalle Wallner, erwartet man als Kenner üblicherweise markige Prog Rock-Klänge, das Solo-Debut von Carmen Tannich-Wallner alias TANYC , sonst Teil des tiroler Duos CAMA, überrascht hingegen mit eingängigem Liedgut mit deutlichem Pop-Appeal.
Der Kalle hatte auch als Co-Author und Multi-Instrumentalist seine Finger mit im Spiel, ansonsten zeichnet TANYC hier für words & music im Alleingang verantwortlich.
Die erste Single-Auskoppelung “Smile” war schon mal ein prächtiger Sommer-Ohrwurm und die Lady legte mit “Faster” ein lasziv-betörenden Chant über hypnotische Streicher- und Electronic-Arrangements nach, der Lust auf mehr und somit auf das nun vorliegende Album machte. Die Songs sind meist knapp und unprätentiös betitelt, bezaubern durch den hinreißenden Gesangsvortrag und die reduzierte, aber monumentale Instrumentierung – ich würde da das mehrstimmige, streckenweise a capella-anmutende “Again” hervorstreichen, das Film Noir-Versatzstück “Never Ask Twice” und den vereinnahmenden Slow-Groove von “This Dream”.
Die 12 Songs sind durchwegs von Intensität und Kompromisslosigkeit geprägt, mit einem Facettenreichtum der sich bei wiederholtem Genuss Zug um Zug offenbart. Ein bezauberndes Debut!