Wie viele ihrer Generation und ihrer stilistischen Neigung haben Susan Tedeschi und Derek Trucks die Musik von Eric Clapton’s formidablem, aber bedauerlich kurzlebigem Bandprojekt quasi in der Muttermilch aufgesogen, dank der gemeinsamen Blues- und Rock-Roots des Ehepaars war’s auch kein allzu schwieriges Unterfangen, die Songs dieses Album-Klassiker live zum Besten zu geben.
Susan’s rauchige Stimme vermittelt dem Zuhörer ein gewisses Maß an Intimität wie auch Ehrerbietung, umrahmt von Derek’s virtuoser Gitarrenarbeit, die seinem Wahlonkel im Geiste, dem unvergessenen Duane Allman, alle Ehre macht.
Die seit Jahren erfolgreiche Symbiose der beiden kommt auch hier deutlich zum Tragen und wenn der PHISH-Lead Klampfer Troy Anastasio dazustößt kann man sich bei “Why Has Love Got To be So Sad” und “Anyday” nostalgische Reminszensen an DEREK & THE DOMINOES nicht verkneifen.
“Keep On Growing” und “Tell The Truth” werden in überlangen Versionen mit superben Jam-Exkursionen dargeboten und auf “Little Wing” stößt mit Doyle Bramhall II ein vierter Gitarrist dazu, der auch gleich den Platz am Mikro übernimmt. Mike Mattison und Gabe Dixon liefern dann auf “It’s Too Late” eine bestechende Co-Lead Vocal-Performance bevor’s mit einem überragenden Take von “Layla” ins Finale geht. Die Schlußnummer des Original-Albums, “Thorn Tree In The Garden”, ist hier als stimmungsvollen Studio-Aufnahme vertreten – ob die Live-Version den hohen Ansprüchen nicht gerecht wurde oder ob’s so gewollt war sei dahingestellt.
Diehard-Fans mögen das Original präferieren, die Darbietung der TEDESCHI TRUCKS BAND kann man nur mehr als würdig bezeichnen, in gewissen Momenten werden die Altvorderen in Sachen Intensität sogar übertroffen. Hätte man kaum für möglich gehalten, oder?
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