THE 450s The 450s

Louder Than Loud / Soulfood

Da hat jemand Spaß am Rocken!

 

Unter diesem markanten, offensichtlich von einem Maserati inspirierten Bandnamen, haben sich gestandene Routiniers zusammengetan, um der Welt mit ihrer Interpretation von Classic Rock die Ehre zu erweisen. Das klingt nach Spaß, und den hatte man wohl auch, schließlich liefert die Formation, deren bekanntestes Mitglied mit Sicherheit Carl Canedy ist, auf ihrem Debüt ausnahmslos locker und lässig intoniertes, dabei aber kompakt wirkendes und überaus kompetent vorgetragenes Songmaterial.

Dieses ist zwar nur bedingt vom eher unspektakulär wirkenden Spiel des renommierten Drummers geprägt, sein Beitrag zum gelungenen Vortrag ist aber dennoch nicht zu unterschätzen. Schließlich versteht es Carl, den Nummern wahlweise den entsprechenden Drive zu verabreichen, oder aber, mit regelrecht stoischem Groove das Fundament für die vorgesehene Atmosphäre zu schaffen.

Der jeweilige Fokus scheint generell einer der wichtigsten Punkte beim Komponieren gewesen zu sein, denn man merkt, dass nichts dem Zufall überlassen wurde. Aber auch, dass THE 450s mit Feuereifer bei der Sache gewesen sind. Das ist insofern nicht verwunderlich, haben sich hier doch ausnahmslos Vollprofis zu einem Kollektiv vereint.

Neben dem langjährigen THE RODS-Mitglied, agieren die beiden von ST. JAMES her bekannten Brüder Robert und James Jacobs an den Saiteninstrumenten sowie Sänger Rhett, der offenbar auf eine lange Karriere als Session-Musiker in der Heimat zurückblicken kann. An den Aufnahmen war mit Ryan Sambrook auch noch ein Keyboarder beteiligt, weshalb der gute Mann aber nicht auf den Promo-Fotos zu sehen ist, wird nicht bekanntgegeben.

Sein Arbeitsgerät fügt sich jedenfalls gut ins Gesehen ein, und auch hinsichtlich der Spielfreude steht er seinen Kollegen in nichts nach. Diese ist generell beeindruckend und selbst dann bemerkbar, wenn die Texte, der aktuellen Lage entsprechend, einen eher düsteren Eindruck hinterlassen. Das wiederum passt insofern gut ins Gesamtbild, da auch der Musik selbst mitunter eine dezente Dosis Schmerz anzumerken ist.

Eine perfekte Steilvorlage für Rhett, der es mit seinem überraschend variablen Reibeisenorgan versteht diesen vertonten Schmerz durchweg authentisch darzubieten. Nicht zuletzt seinem Vortrag ist es auch zu verdanken, dass flirrend-dunkle Grooves ('Lust And Denial') ebenso elegant aus den Boxen kommen wie balladeskes, in Richtung THE FACES oder THE ROLLING STONES gebürstetes Material ('Gracie Is It Heavy'). Nicht minder packend klingt THE 450s aber auch dann, wenn es vergleichsweise quietschfidel zur Sache geht, wie im Radio- und Hit-Kandidaten 'She‘s My Morphine', das mit heftiger AEROSMITH-Schlagseite aus den Boxen kommt. Rockt fein und macht Laune!

 

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