“…die wahre Klasse kommt jedoch erst live richtig zur Geltung…" schrieb ich letztes Jahr anläßlich der Veröffentlichung von “Live Power”. Das aktuelle Studio-Oeuvre von Markus Demel und seinen Mitstreitern – Sohnemann Felix (dr), Phil Steen am Tieftöner und Reibeisenröhre Gordon Grey – nennt sich “All I Takes” und ich muss meine damalige Feststellung nachhaltig revidieren. Während man sich auf dem Vorgänger noch einiger Fremdkompositionen bedient stammen alle neuen Tracks aus des Bandchefs Feder, für die Lyrics zeichnet Gordon verantwortlich – alles, was es dem Titel gemäß braucht, sind starke Songs mit kick ass-Riffs, eine zünftige Blues Rock-Attitüde (wobei der Fokus hier vermehrt auf dem “R”-Wort zu finden ist) und natürlich Gitarren-Exkursionen nach Maß, all das ist hier lückenlos und im Überfluß vertreten.
Wie auch bei seinen beiden anderen Bandprojekten ERRORHEAD und dem Fusion-Konglomerat ELECTRIC OUTLET spornt Markus Demel die Mitmusiker zu Höchstleitungen an, der Opener “Angry Man” setzt schon mal die deftig-derbe Duftmarke, auf “Could Have Lived” und “Mind Your Own Business” geht es ähnlich kompromißlos zu Sache – bei Gordon Grey’s Vocal-Performance ist strenge Gänsehaut angesagt und wenn Herr Demel mit dem Fuß auf dem Wah-Wah in die Vollen geht werden nicht nur Sechssaiter-Professionisten in Jubelstimmung verfallen.
Aber natürlich können die Herrschaften auch anders – der famose Slow Blues “Crawling” lässt Erinnerungen an Gary Moore (einer von des Chefs Vorbildern) wach werden und wenn Gordon das feinsinnig instrumentierte ”Been Here Too Long” gleichermaßen hingebungsvoll intoniert springt das Feuerzeug, heutzutage vermutlich eher das Handy, nahezu von selbst aus der Tasche.
Ein Must Have ohne Wenn und Aber!