“Are you ready?” Shouter Gordon Grey klingt schon bei der Publikumsbegrüßung als ob er sein tägliches Gurgelwasser mit Reißnägeln präpariert, dann gibt’s - quasi zum Aufwärmen – ein abgespacetes Gitarrenintro und wenn man dann mit “Won’t You Suffer” loslegt wird klar, warum die BLUE POETS dem Debut von 2016 nun gleich eine Live-Scheibe nachlegen.
Der Vierer um den “King Of Tone” des deutschen Blues Rock, Marcus Deml, fuhr zwar mit “The Blue Poets” schon euphorische Kritiken ein, die wahre Klasse kommt jedoch erst live richtig zur Geltung – ob klassische Rock’n Roll Stücke wie “Sad, Sad, Sad” und “Too High”, erdigster Blues auf “The Truth” oder das packende, getragene “For A God”, der beseelte, mal völlig entfesselte, dann wieder auf das Nötigste reduzierte Gitarrenvortrag des Bandchefs steht stets im Vordergrund. Marcus hält auch mit der Ehrerbietung für die Altvorderen nicht hinterm Berg: Das instrumentale “Song For Gary” ist eine gelungene Homage an den seeligen Mr. Moore und auf “Could Have Lived” läßt Jimi Hendrix unmissverständlich grüßen, auch das oftmals gecoverte “People Get Ready” (Curtis Mayfield) kommt hier zu neuen Ehren und ist punkto Sechsaiter-Versatilität und Gesangsleistung durchaus auf Augenhöhe mit der sattsam bekannten Jeff Beck/Rod Stewart-Version.
Man kann die verschwitzte, verrauchte (ach ja, das geht ja heutzutage nicht mehr) Club-Atmosphäre förmlich spüren… Sehr coole Scheibe!
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