THE JOY FORMIDABLE Into The Blue

Hassle Records / Cargo

Facettenreich. Kontrastreich. Irgendwie auch kolossal.

Die Vorgänger-Alben “The Big Roar” und “AAARTH” bestachen durch unbekümmerte Brachialtät und eine kompakte “wall of sound”, wurden den Titeln in alles Belangen gerecht.

“”Into The Blue” is opening your eyes to beauty and love again” verkünden Ritzy Bryan, Rhydian Dafydd und Matt Thomas schneidig und anhand des Openers und Titeltracks, der mit gefälligen Hooks und wohldosiertem Indie Rock-Härtegrad daher kommt, könnte man ihnen diese Kehrtwende nahezu abnehmen. Das Eingangs-Riff von “Chimes” lässt dann schon erahnen, dass man es doch durchaus griffiger präferiert und die sowohl musikalische wie auch gesangliche Nähe zu RUSH veredelt diesen Track nachhaltig. In weiterer Folge schickt uns das Trio durch ein Wechselbad aus an Genialität grenzendem Songwriting und mäßig inspirierten Platitüden, wobei letztere durch Ritzy Brian’s engelsgleiche Gesangsperformance schlussendlich doch noch aufgewertet werden.

Auch eine distinktive Nähe zu PLACEBO kann man der Band bei gewissen Songs nicht absprechen, speziell der sechsminütige Epilog “Left Too Soon” mit grenzgenialem Spannungsaufbau gemahnt an Brian Molko & Co zu ihren besten Zeiten. Kein Zufall daher, dass man 2016/2017 gemeinsam auf Tour war …

Mit schnellem Durchhören ist’s hier nicht getan, da muss man rein, richtig rein. Trotz kleiner Abstriche eine kolossale Scheibe!

https://www.thejoyformidable.com