Wenn Pat McManus mit schöner Regelmäßigkeit mal wieder ein Album auf den Weg bringt, poppen unwillkürlich Erinnerungen an die unübertroffenen MAMA’S BOYS auf. An ein furioses, schweißgebadetes Konzert im ausverkauften Wiener Rockhaus und den Gig im Alten Bahnhof in München als Support von BAD COMPANY, als wir die Burschen nach der heftigen Aftershow-Party im Sugar Shack frühmorgens im Hotel abluden …
Das ist nun längst Geschichte, nach dem Folgeprojekt CELTUS beschloss der geniale Ire schlußendlich unter eigener Namen zu firmieren und hat gerade seinen siebten Longplayer am Start. “Full Service Resumed” ist, wie zahllose andere aktuellen Werke, im Lockdown entstanden und askzentuiert einmal mehr Pat’s Status als kontemporärer Vorreiter des “Irish Cossover”, sprich der ausgeprägt eigenständigen Verquickung von Blues und Rock mit irischen Folk-Klängen. Ganz in der Tradition von legendären Landsleuten wie Phil Lynott oder auch Gary Moore, wobei letzterem im Rahmen der Bonus-Tracks – Karriere-Highlights re-recorded – mit “Belfast Boy” Tribut gezollt wird. Aber selbst neben oberamtlichen Blues-Rockern wie “Doomsday Clock”, “Long Haul Trucker” (in UK gerade ein überaus heißes Thema), “Bury Me” und “Jump Start My Heart” kommt besonders dann so richtig Stimmung auf, wenn der Könner wie auf “Rock You” die Fiddle auspackt und zum fidelen Reel einlädt.
Große irische Tradition ist auch den famosen Melodien und ebensolchen Lyrics zu attestieren, über Pat MacManus’ Bravour am Sechssaiter zu referieren ist wie Eulen nach Belfast, ähh Athen zu tragen. Als Highlights wären hier das getragene “Stone Cold Sober” (Gary Moore meets Jeff Beck) oder “His Soul Remains With Me”, die instrumentale Hommage an seinen verstorbenen Bruder Tommy, hervorzuheben, auch die Neuauflage des MAMA’S BOYS-Klassikers “Hard Headed Ways” ist vom Allerfeinsten.
Volle Punkte für “Full Service Resumed”!