Nach dem Durchlesen des Pressetextes lehnte ich die Anfrage nach einer Rezension höflich aber bestimmt ab. Klassik hör ich schon mal ganz gern im Konzertsaal, auf Tonträger präferiere ich gewöhnlich andere Genres.
Unbeirrt von meiner Absage wurde mit das Album weiterhin ans Herz gelegt, worauf ich mich mal vorsichtig über das Video zu “Hollywood Calling” herantastete und – siehe da – das gefiel. Ziemlich gut sogar. Somit blieb keine Wahl als mir “The Los Angeles Suite” in aller Ruhe zu Gemüte zu führen.
Das Orchester-Projekt wurde 2007 von den Komponisten und Produzenten PC Nackt und Ben Lauber ins Leben gerufen, die sich mit Theater- und Filmmusiken sowie der Zusammenarbeit mit verschiedensten Künstlern weit über die Grenzen ihrer Heimatstadt Berlin einen Namen gemacht haben. Was ursprünglich als einmalige Aktion mit befreundeten Kollegen geplant war bekam mit der Verquickung von Streicherarrangements und elektronischen Zutaten eine weltweit laudierte Eigendynamik.
Wer’s heißblütig mag dem sei “RoBolero” ans Herz gelegt – der ehrwürdige Herr Ravel hätte an der fulminanten Bearbeitung seines Paradewerks definitiv seine Freude gehabt –, die “Abundance (Suite No.4)” entfaltet mit den spoken word-Einlagen von Zaire Black eine ganz eigene Faszination und “Moon Landing” knüpft für mich überraus stimmungsvoll an David Bowie’s “Space Oddity” an.
Neugierig geworden? Dann solltet ihr dieses Album mal genüßlich antesten!