THE STRUTS Young & Dangerous

Interscope / Universal Music

Schrill, bunt, laut und auf dem Weg nach ganz OBEN!

 

In ihrer britischen Heimat und in den USA verfügt diese, erst 2012 gegründete Formation inzwischen über einen dermaßen großartigen Ruf, dass man den Vierer mittlerweile zu den ganz großen Hoffnungsträgern der Szene zählt.

Dabei war der Start in die Karriere gar nicht mal spektakulär, schließlich ackerte sich auch diese Band zunächst durch diverse Clubs auf der Insel, ehe man sich in ein Studio begab. Bei einem ihrer Konzerte war jedoch Mike OLDFIELD zugegen und der verpflichtete Sänger Luke Spiller kurzfristig um auf seinem 2014er Album "Man On The Rocks" den Gesang zu übernehmen.

Nicht schlecht für einen Jungspund, der gemeinsam mit seinen drei Kumpels unter dem Banner THE STRUTS noch nicht einmal ein Debütalbum fertiggestellt hatte, zumindets aber den Namen seiner Band ins Gerede bringen konnte. Es kam sogar noch besser, denn noch im selben Jahr hatte die Truppe die Chance einen Gig von BLACK SABBATH im "Hyde Park" zu eröffnen und schließlich folgte 2014 auch noch das Erstlingswerk von THE STRUTS mit dem Titel "Everybody Wants". Dieses wurde zwar durchaus wohlwollend aufgenommen, von einem "Überflieger" konnte aber dennoch nicht die Rede sein.

Was also ist dran an der Formation, die dieser Tage mit "Young & Dangerous" nun ihr zweites Album veröffentlicht und inzwischen durch Support-Gigs für THE ROLLING STONES, THE WHO, FOO FIGHTERS und GUNS'N' ROSES nicht nur jede Menge Fans erobern konnte, sondern auch von namhaften Musiker-Kollegen sehr geschätzt wird?

Eine ganze Menge! THE STRUTS lieferen eine auf Anhieb zündende, fulminant intonierte, schreiend bunte Melange, aus der sich in erster Linie der typisch britische Glam Rock der 70er, aber auch klassischer Hard Rock herausdestillieren lassen. Darüber hinaus sind eine gehörige Portion Pop sowie ebenso perfekt integrierte Soul und Rhythm 'n' Blues-Versatzstücke zu vernehmen und zudem ist dem Quartett ein immenser Drang sich in Szene zu setzen anzumerken. Ihre Tracks kredenzt die Formation nämlich auf geradezu aufdringliche, mitunter sogar affektiert anmutende Weise, versteht es dabei aber von Anfang an locker den Zuhörer um den Finger zu wickeln und mitzureißen.

Geprägt vom charismatischen Vortrag von Luke Spiller, der ganz offenbar in Frontmännern wie Marc Bolan, David Bowie und Mick Jagger seine Idole gefunden hat, lässt es das Quartett immer wieder - und mit offenkundig ganz bewusst integrierten Verweise an ganz große Namen als Referenzen - auf gediegene Art und Weise krachen. So lässt der Opener 'Body Talks' nicht nur auf Grund des Gesangs an alte QUEEN-Juwelen denken, noch deutlicher wohin die Reise gehen soll wird es bei 'Primadonna Like Me'. Mimik, Gestik sowie der Habitus des Sängers generell (wunderbar nachzuvollziehen im Video, in dem Luke einen schwarz-weißen Anzug trägt auf dessen Rückseite "21th Century Dandy" verewigt ist) lassen keinerlei Zweifel daran aufkommen, dass hier jemand im unvergessenen Freddie Mercury sein Vorbild gefunden hat und mit seiner Band in ähnliche Sphären abheben möchte.

Doch es ist keineswegs bloß die (zugegebenermaßen sensationelle!) Selbstinszenierung des Frontmanns der die THE STRUTS interessant (und aller Voraussicht nach wohl auch zu einer polarisierenden Band) macht. Die Nummern an sich wirken durchwegs fokussiert und kompakt und lassen bei aller Aufdringlichkeit und stilistischer Divergenz (mit Anleihen von THE ROLLING STONES über MOTT THE HOOPLE bis hin zu KISS) auf Anhieb erkennen, dass hier vier Musiker zusammen an einem Album gearbeitet haben, das der Welt beweisen soll, dass die Behauptung „Rock is dead“ nicht mehr als eine hohle Phrase darstellt!

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