Was für eine Stimme! Auf “Paint my Heart” lässt Frontman Josh Teskey Erinnerungen an den großen Joe Cocker wach werden und auch musikalisch ist der knapp sechsminütige Vorzeigetrack tief in den 60ern der Woodstock-Ära verwurzelt, angereichert mit waschechtem Muscle Shoals-Flair und den herzerwärmenden Gitarrenklängen seines Bruders Sam, die auch einem jungen Duane Allman zur Ehre gereicht hätten. Und man kommt nicht umhin, weitere Vergleiche anzustellen: Die soulige, Bläser-infiltrierte Ballade veredelt Josh mit prächtig angerauhter Intensität, die man zuletzt etwa von Frankie Miller zu hören bekam – der junge Mann verfügt über eine dieser Ausnahmestimmen, die nur alle heiligen Zeiten zu hören sind.
Stilistisch dominiert hier der Classic Soul à la Otis Redding und Pery Sledge, teils in balladesker Darbietung, mit grandiosen Gospel-Sprengseln (“Hold Me”) oder poppiger, mit Streichern unterlegter Inszenierung (“So Caught Up”), das abschließende, zart psychedelisch angehauchte “That Bird” hätte weiland definitiv die Charts gestürmt.
Das Debut “Half Mile Harvest” verstand schon nachhaltig zu begeistern, die oftmalige Hürde des Zweitwerkes haben die TESKEY BROTHERS mit Bravour gemeistert. Und übrigens, und sie kommen nicht aus den Südstaaten sondern aus Australien!