THE UNITY Rise

Steamhammer / SPV

Kurzlebig? Von wegen!

Zugeben, nicht wenige Fans dürften befürchtet haben, dass THE UNITY – trotz überaus positiver Resonanz auf das selbstbetitelte Debüt – eine nicht allzu lange Halbwertszeit zugebilligt werden würde. Doch weit gefehlt, aus dem von Michael Ehre (D) und Henjo Richter (G) unter anderem aus "notorischer Unterbeschäftigung" bei GAMMA RAY aus der Taufe gehobenen, einst wohl tatsächlich als Nebenprojekt initiierten Unternehmen ist längst viel mehr geworden.

Eine verdammt gute geölte Maschine, sprich Band, wie man mit bestem Gewissen sagen kann, sogar. Denn nur knapp anderthalb Jahre nach dem formidablen Erstlingswerk sowie einigen Gigs, liegt nun das zweite Album der Truppe vor, zu der neben den beiden erwähnten Recken immer noch die drei früheren LOVE.MIGHT.KILL-Kollegen Gianbattista Manenti (V), Sascha Onnen (K) und Jogi Sweers (B) sowie der einst bei CROSSROADS aktive Stef E. (G) zählen.

Wie schon auf dem Erstling zu erkennen war, hat sich die Formation dem melodischen Heavy Metal mit klassischer Hard Rock-Schlagseite verschrieben und der prägt auch "Rise" nachhaltig. Im direkten Vergleich zum Debüt ist allerdings zu erkennen, dass die Songs in Summe einen kompakteren Eindruck hinterlassen. Man merkt dem Sextett inzwischen auch an, dass es zu einer verschworenen Einheit gewachsen ist. An der handwerklichen Umsetzung der Ideen bestand und besteht bei dieser erfahren Truppe ja ohnehin nicht der geringste Zweifel, mit einem dermaßen in sich geschlossenen, homogenen Erscheinungsbild war aber doch nicht zu rechnen.

Stilistisch gibt es von deftigen Up-Tempo-Bangern wie 'Last Betrayal' (das ein wenig an frühe PRETTY MAIDS erinnert) oder dem Kracher 'No Hero', der vom Riffing her wohl auch von PRIMAL FEAR oder U.D.O. hätte stammen können, über kraftvolle Mid-Tempo-Kracher ('You Got Me Wrong') bis hin zu locker-flockigen, mit Melodic Rock/AOR-Schlagseite ausgestatteten Tracks ('All That Is Real', 'Children Of The Light‘) das volle Genre-Programm geboten. Dieses beinhaltet mit 'Always Just You' selbstredend auch noch eine Ballade - eine mit absolutem Radio-Potential noch dazu!

Kurzum, vom Gedanken es mit einer Formation zu tun zu haben, die nur "mal eben so" zusammengestellt wurde, um der Beschäftigungslosigkeit der beiden GAMMA RAY-Musiker entgegenzuwirken, sind THE UNITY meilenweit entfernt. Viel eher darf man insgeheim darauf hoffen, dass Kai Hansen noch eine Zeit lang in die HELLOWEEN-Reunion-Geschichte eingespannt ist......

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