Nach dem durchwegs positiv aufgenommen Debütwerk "Sweet Hollow" kredenzt die multinational besetzte Formation zwei Jahre später ihr zweites Album. Die Rhythmusabteilung musste zwar neu besetzt werden, mit DEMOLITION HAMMER-Drummer Angel Cotte und dem früheren LANFEAR- und aktuellen SEPTAGON-Bassisten Alex Palma konnte aber überaus kompetentes Personal rekrutiert werden.
Da die Protagonisten der Formation - der frühere COLDSTEEL-Frontmann Troy Norr, der sich bei THEM KK Fossor nennt, Hauptsongwriter und Gitarrist Markus Ullrich (auch bei LANFEAR, A COSMIC TRAIL und SEPTAGON federführend) sowie Markus Johansson, sein Kollege an der Sechssaitigen und Ullrich‘s LANFEAR-Bandkumpel Ritchie Seibel an den Keyboards - jedoch dieselben geblieben sind, darf man dennoch von einem logischen Nachfolgewerk sprechen.
Auch vom Konzept her agiert die Truppe ähnlich wie auf dem Erstling und bietet auch auf "Manor Of The Se7en Gables Horror" ausgeklügelt vertonte Horror-Geschichten. Alles also wie gehabt? Nicht ganz. Die wesentlichsten Unterschiede zum Debüt sind nämlich musikalischer Natur und auch nicht sofort auszumachen. Von Beginn an fällt jedoch auf, dass das Zusammenspiel der Musiker wesentlich kompakter klingt. Im Verlauf der Spielzeit ist aber auch zu bemerken, dass der Herr Ullrich zuletzt offenbar ein bißchen viel Thrash (und zwar den der abgefahrenen Machart, wie zahlreiche Breaks, Wendungen und das technisch angelegte Handwerk der beiden Saitendehner erkennen lassen) gehört hat und daher wohl auch ein wenig mehr Einflüsse daraus in seinen Songs verarbeitet hat als früher.
Sei's drum. Die Basis des Songmaterials ist an sich aber immer noch im Power Metal verankert, wird durch die mitunter recht harschen, jedoch immerzu melodischen Riffs aber eben deutlich stärker in Richtung Thrash verlagert. Durch die ab und an eingesetzte Kopfstimme dürfte man erneut diverse Vergleiche zu KING DIAMOND hinnehmen müssen, doch so richtig stören wird das die Truppe ohnehin nicht, schließlich ist diese Referenz allein auf Grund des Konzepts nicht von der Hand zu weisen.
Der ausgewogene, in sich stimmige Vortrag sowie die fein ausgeklügelten Arrangements sorgen für spannungsreiches Hörvergnügen. Zum Bangen bleibt trotz zahlreicher,eher Hörspiel-artiger Sequenzen immer noch genügend Zeit! Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass auf dieser Scheibe sowohl typisch europäischer Up-Tempo-Metal ('Circuitous' hätte durchaus auch aus der "Hamburger Schule" entlehnt sein können) als auch US Metal der kraftvollen, melodischen Gangart ('Maleficium' hat was von frühen LIZZY BORDEN-Tracks) zu vernehmen sind. Thumbs Up!
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