THEN COMES SILENCE Blood

Nuclear Blast

Post-Punk ist tot … und das ist auch gut so!

„Blood“ ist bereits das vierte Album der schwedischen Band THEN COMES SILENCE. Gegründet vom Sänger Alex Svenson im Jahre 2012, hat sich die Band aus Stockholm dem Goth-Rock und vor allem dem Post-Punk verschrieben. Ganz ehrlich? Wir schwarzen Seelen sind doch sehr in der Vergangenheit behaftet und das gehört dazu und soll auch so sein. Und wenn man dann von einer Band hört, die 2012 gegründet und mit Post-Punk daher kommt, ok. Mal reinhören, mal schauen, mal die Vergangenheit hinter uns lassen und in unserem verhassten Hier und Jetzt sein und vorwärts blicken? Ja, mit THEN COMES SILENCE.

„Blood“ vereint die „alten“ Zeiten mit dem Heute und das ist schon mal das Besondere an der Musik von den Jungs. Dass da Einflüsse von Ian Curtis, Coleman und Smith etc. bestehen ist natürlich unbestritten, auch, dass Alex Svenson Lieblingsband KILLING JOKE die Musik von THEN COMES SILENCE sehr geprägt hat, dennoch ist die Musik eigenständig und auf eine gewisse spezielle Art und Weise einzigartig. „Jeder Tag bringt uns näher an den Untergang, bevor es irgendwann besser wird, muss es erst mal richtig schlimm werden …“ so Alex Svenson. Ein unausweichlicher Untergang, der das alles hier doch erst lebenswert macht? Ja, wenn man sich dieses Album zu Gemüte führt. Die Songs gehen beim ersten Reinhören sofort ins Herz, wenn auch bisschen verhalten. „The Dead Cry For No One“ erinnert doch sehr an vergangene Zeiten und gepaart mit etwas härteren Klängen, was aber nicht stört, ist man sofort in den Bann gezogen: erzähl mir mehr, lass mich in Erinnerungen schwelgen und hol mich zurück in unsere Welt! Auch die weiteren Songs sind sehr „kompatibel“, wobei „Good Friday“ absolut hervorsticht. Begegnungen zwischen Leben und Tod, ein Spaziergang durch eine monochrome Welt mit Gänsehaut.

„Das Album lebt von dem Bewusstsein unserer Vergänglichkeit“, so Svenson und ja, man kann es fühlen, man kann es spüren. THEN COMES SILENCE haben die Gratwanderung nicht nur zwischen Leben und Tod, sondern auch zwischen der Vergangenheit und dem Hier und Jetzt geschafft. Neu und dennoch findet man sich in der uns all geliebten Vergangenheit wieder. Post-Punk ist tot … und das ist auch gut so, denn Post-Punk sollte nie am Leben sein und war nie dazu bestimmt, Ausdruck einer gewissen Lebendigkeit zu sein. THEN COMES SILENCE haben es 2017 geschafft, sich bekannten, sich wohlfühlenden Klängen hinzugeben, ohne sich selbst zu verlieren und noch dazu etwas ganz neues Altes, ohne einer gewissen Lebendigkeit, zu schaffen. Top!

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