THIRTY SECONDS TO MARS America

Universal Music

Das gewagte Plätschern in fremden Gewässern…

Ähnlich, wie Jared „Mr. Jesuskomplex“ Leto seine großen, gefeierten Filmrollen anlegt (als Transvestit in „Dallas Buyers Club“, als Joker in „Suicide Squad“ oder als das pure Böse in „Blade Runner 2049“), versucht er mit seinem ehemaligen Rock-Projekt THIRTY SECONDS TO MARS (denn rocken tun sie schon lange nicht mehr) zu spalten, zu polarisieren, zu überraschen. Mit seinem schauspielerischen Talent bewerkstelligt Leto dies höchst erfolgreich, allerdings als Frontman seiner eigenen Band sind die Schritte etwas vorhersehbarer. Nicht nur ist die scheidende Rock-Aggression, die die ersten Alben von TSTM zierte, irgendwo nachvollziehbar – immerhin befindet sich das Genre kaum noch im aktuellen Mainstream der USA (dort muss man schon mit Trap Beats und elektro-synthetischem Schimmer aufwarten, um in die Charts zu gelangen) – sondern auch das melodramatische Konzept des neuen MARS-Albums „America“ (nomen est omen) hätte man kommen sehen können. Wie es auch bei den Crossover-Versuchen zweier hochkarätiger Rock-Bands vor ihnen – U2 mit „Pop“ und MUSE mit „The Second Law“ – passierte, zeigt das Endprodukt durchaus Mut und Courage. Die Geschichte lehrt uns, dass das nachfolgende Back-to-the-Roots-Album weitaus erfolgreicher und gelungener sein wird.
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