THORIUM Extraordinary Journeys Pt. 1

Freya Records / Bertus Deutschland / H’Art

Belgische Routiniers mit vertonten Abenteuergeschichten

 

Nicht von der dänischen Death Metal-Institution ist hier die Rede, sondern von der belgischen Truppe gleichen Namens. Die Herrschaften aus Flandern mögen bei uns noch relativ unbekannt sein, haben sich in der Heimat aber bereits mit ihrem selbstbetitelten Debüt, das 2018 eingespielt wurde, einen guten Namen machen können. Auch das zweite Album „Empires In The Sun“ kam gut an, vor allem das dreiteilige Monumental-Epos „1302“ mit fast 20 Minuten Spielzeit als "Finale Grande" sorgte für Furore.

Für ein solches Mammutstück bedarf es Können und Routine, bei THORIUM ist beides definitiv vorhanden. Die beiden Gitarristen Dario Frodo und Tom Tas waren ebenso einige Jahre bei der belgischen Metal-Legende OSTROGOTH tätig wie der zwar noch auf dem Album zu hörende, inzwischen aber ausgestiegene Bassist „Stripe“. Und auch der niederländische Sänger des Quintetts, David Marcelis ist in der Szene kein Unbekannter. Schließlich ist er mit der von ihm und seinem Bruder Paul geführten Formation LORD VOLTURE seit fast 15 Jahren unterwegs.

Das nun vorliegende dritte Album von THORIUM suggeriert bereits auf den ersten Blick hin einen epischen Ansatz und den Hinweis auf eine Fortsetzung. Schließlich wurde dem Titel das unmissverständliche „Pt. 1“ nicht umsonst hinzugefügt. Dass sich die Band zudem der Vertonung fiktiver Abenteuergeschichten verschrieben hat, passt insofern gut ins Geschehen, da sogar Fortsetzungen einzelner Tracks gut vorstellbar sind. Auch musikalisch dürfte diesbezüglich nicht viel schiefgehen, da sich THORIUM stilistisch relativ variabel zeigen. So lässt sich nicht von der Hand weisen, dass David in Bruce Dickinson (s)einen Meister gefunden hat, dem er nahezu die gesamte Spielzeit über nachzueifern versucht. Eine solide Leistung ist dem Vokalisten diesbezüglich ebenso zu attestieren, wie seiner Kollegenschaft, die immer wieder mal an IRON MAIDEN, aber auch an BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN und HAMMERFALL denken lässt. Das mag zwar nicht sonderlich originell erscheinen, fügt sich in Summe aber zu einem durchaus gelungenen Album zusammen.

Zumal Nummern wie „Across The Nations“, „Nightfall“, oder auch die bandnamengebende Hymne mit Sicherheit auch live zünden werden, und man sich um das Finden einer Zielgruppe in Mitteleuropa auf Grund der erwähnten Referenzen nun wahrlich keine Sorgen zu machen braucht. Interessant zu erwähnen ist auch noch, dass die an das Ende gestellte, mit knapp zehn Minuten Spielzeit längste Komposition der Scheibe mit dem Titel „Echoes Of Lost Souls“ das kompositorische Glanzlicht darstellt, das obendrein ein offenes Ende offenbart.

„Pt.2“ darf gerne nachgereicht werden, wovon auch immer uns Kollege Frodo und seine Gefährten (Sorry, der musste sein….) auch berichten werden.

https://www.thoriumband.com/
https://www.facebook.com/ThoriumBand/