Auch wenn Bandgründerin Filippa Nässil in der Vergangenheit immer wieder mit Besetzungswechseln konfrontiert war, hat es die nimmermüde, umtriebige Gitarristin stets geschafft ihr Unternehmen am Laufen zu halten. Überaus erfolgreich sogar, denn THUNDERMOTHER sind längst zu einer anerkannten Szene-Größe geworden. Das Quartett hat sich zwar in erster Linie als kompetente Show-Band etabliert, doch auch die bislang veröffentlichten vier Studioalben stellten unter Beweis, dass die Schwedinnen einiges vom Schreiben knackiger, griffiger Songs verstehen.
Einhergehend mit dem Bekanntheitsstauts lässt sich auch festhalten, dass die Tracks im Verlauf der mittlerweile bald 15 Jahre Bandexistenz immer eingängiger geworden sind. Das hat der Formation für das 2020 veröffentlichte "Heat Wave" jede Menge neuer Fans eingebracht, die langjährigen Anhänger waren dagegen nicht vollends damit zufrieden.
Filippa und ihre Kolleginnen scheint letztgenannter Umstand aber nicht weiter gekratzt zu haben. Im Gegenteil, die Mädels gehen unbeeindruckt ihren eigenen Weg weiter. "Black And Gold" enthält nämlich nicht nur die bislang wohl Mainstream-tauglichsten Tracks in der Bandgeschichte überhaupt, THUNDERMOTHER lassen zudem erstmals auch mit Blues und Soul (das emotionsgeladene 'Hot Mess' schrammt zwar nur knapp an der Kitschgrenze vorbei, lässt jedoch auch die sensationelle Fähigkeit von Sängerin Guernica Mancini für derlei Sounds erkennen!) aufhorchen, und setzt verstärkt auf balladeskes (ganz großes Gefühlskino: 'Borrowed Time') Material.
Das mag für manchen Zeitgenossen nach "Anbiederung", oder gar "Ausverkauf" klingen, gibt der Band jedoch nicht zuletzt auf Grund der Tatsache recht, dass der Großteil der 12 Tracks tatsächlich rascher denn je den Weg ins Langzeitgedächtnis der Hörerschaft findet. Der Titelsong, 'Watch Out' sowie 'Loud And Free' seien hierfür exemplarisch angeführt, allesamt für die Band typische Riff-Rocker. Aber auch das locker-flockige, mit lässigen Slide-Gitarren aufwartende 'Stratosphere' weiß zu gefallen.
Allerdings muss man auch hinzufügen, dass THUNDERMOTHER mitunter den sichersten Weg eingeschlagen haben. Die Anzahl an "Ohoho"-Chören war mit Sicherheit noch nie so hoch wie auf "Black And Gold", und auch die mitrunter fast schon mantraartig wiederholten Refrains. Das hinterlässt in Summe dann doch ein klein wenig den Beigeschmack von Kalkül, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Band mit diesem Album die nächste Stufe auf der Erfolgsleiter nach oben klettern wird können.
Schließlich lässt sich mit simplen wie effizienten Mitsingpassagen jedes Publikum auf seine Seite ziehen. Unter anderem das bei den großen Mainstream-Festivals anwesende...
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