TOKYO 7

rox4 records

Besser geht's nicht!

1981 erstand ich die erste TOKYO LP im Münchner Plattenladen “Montanus”, weiland das Mekka der örtlichen Disc Jockey-Elite, und der Titeltrack lief des Nächtens im legendären Rock-Club “Sugar Shack” rauf und runter. Die steirisch-deutsch-englische Formation um den Ausnahme-Gitarristen Robby Musenbichler, Drum-Legende Fritz Matzka sowie Klaus Lulley (voc, git), Lothar Krell (keys) und den immer gut gelaunten Ken Taylor (bs) konnte sich mit ihrem Debüt an die Spitze der europäischen Charts setzen. Man tourte unermüdlich und teite sich die Bühnen mit Zampanos wie ZZ TOP, STATUS QUO, RAINBOW, CHICAGO, John Fogerty und Johnny Winter, es folgten mit “Fasten Seatbelts” und “San” zwei weitere starke Scheiben bevor die Band auseinander brach.

Fast forward: Für Robby Musenbichler, der nach weiteren erfolgreichen Auslandsprojekten 1990 wieder in die Heimat zurückgekehrt war, blieb TOKYO ein Herzensthema und auch von der unvermindert große Fangemeinde kam immer wieder der Wunsch nach einer Reunion. 2014 erschien dann “One World” nahzu im Original-Lineup – Aaron Thier ersetzte den 1993 verstorbenen Fritz Matzka – und die Herschaften waren auch wieder live unterwegs, wie es auf dem grandiosen “Live In Spielberg” dokumentiert wurde.

Die Produktion des neuen Longplayers “Seven” zog sich über einige Jahre, zum einen da die Musiker mit anderen Projekten ziemlich ausgelastet waren, zum anderen weil man ein zeitgemäßes, qualitativ hochwertiges Album abliefern wollte. Und das ist definitv gelungen: Die “Urgesteine” Musenbichler / Taylor / Krell haben sich mit Flo Schnablo (dr) und Florian Braun (voc) frisches Blut in die Band geholte und 11 durchgehend oberamtliche Songs abgeliefert. Der Opener “Shameless” überrascht mit deftigem Riffing und ungewohntem Härtegrad, kann dann aber flugs auch mit eingängigen Refrains aufwarten. Die Gitarren / Keyboards-Intermezzi sind Spitzenklasse und Florian Braun besteht die Feuerprobe mit einer absolut bravourösen Vocal-Performance. Auch ruhigere Titel wie “Changes”, “That’s What Friends Are For” und “Lifetime Achievement” kommen richtig gut bevor man mit dem lässigen Shuffle “Move On Sally” wieder Fahrt aufnimmt und mit “Emotional Arrest” dann erneut in die Vollen geht. Robby’s instrumentaler Showcase “Last Call” setzt den würdigen Schlusspunkt, die Radio Edits von “That’s What Friends Are For”, “Stop The Rain”, “Changes” und “Emotional Arrest” sind dann noch das Tüpfelchen auf dem “i”.

Erstklassiges Songwriting, eine makellose Performance aller Beteiligten und die glaskare druckvolle Produktion – besser geht’s nicht! Album Nummer “7” darf mit Fug und Recht als “lucky seven” tituliert werden, leider ist es erst mal nur digital erhältlich.

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