TONY JOE WHITE The Beginning

New West Records

Neuauflage eines etwas anderen TJW-Albums

Tony Joe White kam in den späten 60ern vom Louisiana Delta nach Nashville und wurde bald darauf mit dem Swamp Rocker “Polk Salad Annie” quasi über Nacht zum Star. Seine Komposition “Rainy Night In Georgia” schaffte selbiges für Brook Benton im Jahr darauf und viele seiner besten Songs wurden mit der Zeit von Größen wie Dusty Springfield, Elvis Presley und Waylon Jennings intonert.

Seinen 29. Longplayer “The Beginning” veröffentlichte Tony 2001 in minimaler Auflage die dann auch flugs ausverkauft war und nicht nachgepresst wurde. Erfreulicherweise hat nun New West Records dieses im Grund genommen etwas obskure Teil wieder in die Läden gebracht, remastert und mit geänderter Titelreihenfolge

Obskur deshalb, weil “The Beginning” weder mit den gewohnten funkigen Versatzstücken noch mit Southern-lastigen Storytelling und schon gar nicht mit einem “whomper stomper”, Tony’s eigene Bezeichnung für seinen Trademark-swampy/twangy/funky electric Fingerpicking-Stil, aufwarten konnte.

Aber das Album hat dafür andere Meriten – im Alleingang mit Akustikgitarre eingespielt und dem stampfenden rechten Bein als Taktgeber zeigt uns Tony den Blues, seinen Blues wie er ihn als kleiner Junge auf den Veranden der Nachbarschaft und vom Plattenspieler kennnen gelernt hatte. Tony’s Blues inkludiert Ausdrücke wie wie “hoodoo” oder “mama jama” wie einst bei Lightning Hopkins und John Lee Hooker, weist andererseits aber auch gepflegtere Diktion à la “condominium”, “debutante” oder “prehysterical” auf.

Als Fan des unvergessenen Künstlers wird man sich das Teil zweifelsohne zulegen müssen, warum allerdings die Neuauflage auf den Song “Clovis Green” verzichtet hat bleibt ein Mysterium.

www.tonyjoewhite.com