Es gilt den Background des jugen Mannes etwas zu erforschen: Der irisch-deutsche Gitarrist, den die Süddeutsche Zeitung einst als “deutschen George Benson” laudiert hatte, kehrt nach längere Auszeit aufgrund einer Autoimmun-Störung mit einem neuen Longplayer zurück. Nach der Diagnose Alopecia (chronischer Haarausfall) musste sich Torsten Goods (geboren als Torsten Gutknecht, den Künstlernamen verpasste ihm Gitarren-Legende Les Paul höchstpersönlich) erst mit seinem neuen Erscheinungbild anfreunden und verabeitete diesen Prozess letztendlich auf “Soul Searching”, einem packenden Stilmix aus Jazz, Blues, Soul und 70er Westcoast Sound.
Der Vergleich mit George Benson bereits wird auf dem eröffnenden Shuffle “Ain’t Gotta Do It” mit den typischen Solo- und Scat Gesangs-Einlagen deutlich, die dann auch auf dem nachfolgenden “Spinning Round” gleichermaßen überzeugend dargeboten werden. Mit “Carnaval Du La Gente” belegt der Saitenzauberer dann, dass er auch den Samba richtig gut drauf hat und mit dem Titeltrack “Soul Searching” folgt ein beseelter Slow Groover, dan man am besten mit einem guten Glas Rotwein (darf natürlich auch weiß sein) genießen sollte. Der swingende “Naked Funk” zählt definitive zu den Album-Highlights, ebenso wie das an B.B. King gemahnende Westcoast-Schmakerl "I'll Do It Anyway" und das schlichtweg grenzgeniale “Keep On Running”-Cover, bei dem sogar SPENCER DAVIS GROUP-Legende Pete York an den Kesseln sitzt.
Eine durchwegs großartige Scheibe, Pflichtanschaffung für Genre-Afficionados!