Es gibt zwar eine Vielzahl von T.REX-Tribute Bands, allen voran die offiziell anerkannten T.REXTASY, aber niemand kam jemals auf die Idee, ein Bolan-Tribute-Album zu inszenieren. Bis jetzt – und “Angel Headed Hipster” könnte ohne weiteres die Latte für zukünftige musikalische Huldigungen jeglicher Art sehr hoch ansetzen, denn hier sind Künstler verschiedener Generationen und unterschiedlichster Genres angetreten um ihr Scherflein (wie nennt man eigentlich dann den gewichtigen Beitrag? Scherf?) beizutragen.
Jetzt die volle Guest- und Setlist runterzubeten würde etwas den Rahmen sprengen, daher darf ich meine persönlichen Favoriten vor den Vorhang bitten:
Von Kesha (ja, die mal Ke$ha genannt werden wollte) hatte ich nich unbedingt die beste Meinung, doch ihre eröffnende Intonation von “Children Of The Revolution” ist gar nicht übel ausgefallen, wird jedoch flotten Fußes von der bereits bekannten, unpackbar packenden Nick Cave’schen Version von “Cosmic Dancer” in den Schatten gestellt. Wenn Joan Jett den “Jeepster” zum Besten gibt blitzt erstmals die Glam/Punk-Lasur auf, die in Folge von Peaches auf “Solid Gold, Easy Action“ mit elektronischem Zuckerguss verbrämt wird. U2 haben sich für “Get It On (Bang A Gong)” Sir Elton John zur Verstärkung geholt und liefern wie zu erwarten bravourös, aber doch etwas zu brav ab, JANE’S ADDICTION-Frontman Perry Farrell ergeht sich in leichtfüßiger Modulation von “Rock On”, die in abgedrehten Gitarren-Kaskaden mündet und der irische Troubadur Gavin Friday verleiht “The Leopards” eine nahezu Cohen’sche Tristesse. Wenn Marc Almond “Teenage Daydream” anstimmt fühlt man sich ungewollt in die erste Reihe bei der “Rocky Horror Picture Show” versetzt, der NEW YORK DOLLS-Veteran David Johansen kommt nochmals mit “Get It On (Bang A Gong)”, allerdings in koketter Swing-Bearbeitung, um die Ecke und auch John Lennon’s Sprößlinge sind hier mit von der Partie: Sean und seine Lebenspartnerin Charlotte Kemp Muhl haben “Mambo Sun” in ruhiges, eingängiges Arrangement verpackt, die US-Sängerin Victoria Williams bezaubert gemeinsam mit Julian auf “Pilgrim’s Tale” mit fragilen Klängen und Kammermusik-artiger Instrumentierung.
So weit so gut, wie schon gesagt gibt’s hier noch weitere beherzte, abgedrehte und auch überaus obskure Dabietungen von Marc Bolan’s Kompositionen, es bleibt spannend bis zum letzten Ton!
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