VANDENBERG 2020

Mascot Records / Mascot Label Group / Rough Trade

Start in eine neue Ära

 

 

Der Titel dieses Albums ist zwar eindeutig, dennoch wird nicht von Beginn an klar, dass es sich dabei tatsächlich um ein brandneues Album des vom niederländischen Saitenkünstlers Adrian Vandenberg geführten Unternehmen handelt. Doch der alte Haudegen hat sich vor geraumer Zeit tatsächlich dazu entschieden sein durchaus respektabel aufgenommenes Unterfangen VANDENBERG’S MOONKINGS zu den Akten zu legen und unter jenem Banner einen Neustart zu wagen, mit dem er seinerzeit den Durchbruch als Musiker geschafft und in weiterer Folge von David Coverdale zu WHITESNAKE gelotst wurde.

Von der alten Besetzung aus den 80ern ist zwar aktuell nur der Namensgeber selbst bei VANDENBERG mit dabei, doch Adrian hat scheinbar mühelos eine geeignete Truppe zusammenstellen können. Mit dem aktuellen TANK-Basser Randy van der Elsen und Schlagzeug-Legionär Koen Herfst (der lange Jahre bei DEW-SCENTED den Takt vorgab und als Session-Drummer für u.a. EPICA, DORO und Bobby KIMBALL tätig war) war recht bald eine schlagkräftige Rhythmus-Abteilung rekrutiert und auch für den Posten am Mikro konnte Adrian einen jungen und talentierten, inzwischen bereits durchaus bekannten Mann gewinnen. Kein geringerer als Ronnie Romero ist ab sofort nämlich auch bei VANDENBERG tätig!

Auf "2020" kann der gebürtige Chilene einmal mehr seine Klasse als Sänger unter Beweis stellen und versteht es offenbar mühelos, die von Adrian komponierten Tracks umzusetzen. Auch wenn diese vielleicht nicht von Beginn an auf seine Stimme zugeschnitten waren, so macht Ronnie klar, dass er im klassischen Hardrock momentan einer der wohl kompetentesten Barden ist.

Zwar läuft der gute Mann schön langsam, aber sicher auch Gefahr demnächst zur Kategorie jener „Mikro-Legionäre“ gezählt zu werden, deren Stimme man zwar gerne hört, denen aber auf Grund von zu vielen Engagements der Ruf eines ewigen „Ersatzmanns“ anhaftet und das eigene Profil abhandengekommen ist, doch dazu sind die Bands und Projekte zu seinem Glück noch zu unterschiedlich. Bei VANDENBERG gelingt es ihm etwa die mit ziemlicher Spät-80er/90er-WHITESNAKE-Schlagseite versehenen Tracks wie 'Shadows Of The Night' oder 'Hell Or High Water' auch mit einem an Meister Coverdale gemahnenden Ausdruck zu versehen.

Diese Gangart ist nicht zuletzt durch Adrians Vergangenheit geradezu logisch und auch die immer noch vorhandene Inspiration durch Ritchie Blackmore ist legitim. Schließlich hat Adrian die Entwicklung von DEEP PURPLE und RAINBOW miterleben dürfen und sein Spielstil hat seit jeher etwas vom „Man In Black“. Dadurch ist es kaum verwunderlich, dass auch davon Anleihen auf "2020" zu finden sind. Ebenso lässt sich festhalten, dass VANDENBERG – nicht zuletzt durch Ronnie‘s Stimme sowie die druckvolle Produktion von Bob Marlette – in 'Freight Train' oder 'Shitstrom' auch an das spätere Werk von Ronnie James DIO denken lassen.

Unter Strich ist es aber irrelevant, an welche Business-Größe man sich erinnert fühlt, im Endeffekt macht es einfach Spaß dem Chef und seiner neu formierten Truppe zu lauschen, denn VANDENBERG ist mit "2020" ein durchwegs ansprechendes Hard / Heavy Rock-Album in traditioneller Machart gelungen! Eines, an dem mit Sicherheit nicht nur alteingesessene Fans des niederländischen Flitzefingers ihre Freude haben werden, auch wenn er diesen mit der Neueinspielung des seinerzeit größten Band-Hits 'Burning Heart' gesondert Freude bereiten wird.

 

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