Mon dieu, der Titel “Wildcat” ist in der Tat Programm! Wer von der französischen Chanteuse besinnliche, einschmeichelnde Weisen erwartet ist schief gewickelt – Véronique Gayot besticht ansatzlos mit beispielloser Stimmgewalt und verpasst dem Zuhörer bereits auf dem Opener “Shake You Up And Down” eine Kostprobe ihres Facettenreichtums, das Spektrum reicht von tiefsten Tönen bis zum durchdringenden Falsett. Auf dem getragenen Intro von “Sinner” erzeugt die gezügelte Brüchigkeit ihres Gesangsvortrags wohlige Gänsehaut und gewisse Erinnerungen an Marianne Faithful in jüngeren Jahren, mit dem Einsatz der E-Gitarre legt dann auch die Stimme einige Härtegrade zu.
Apropos, für die maßgeschneiderte Riff- und Lick-Unterfütterung zeichnet der deutsche Blues-Großmeister Timo Gross verantwortlich, der nicht nur als Produzent und Co-Author aller 10 Songs beteiligt war sondern bis auf Schlagzeug auch die komplette Instrumentierung im Alleingang besorgte.
2018 fuhren die beiden auf ihrer Deutschland-Tour euphorische Kritiken ein, ein Österreich/Wien-Date wär nun auch mal angesagt. Vienna Blues Spring zum Beispiel? Just sayin’…