WALK THE WALK Same

AOR Heaven

Da haben sich wohl die Richtigen gefunden

 

 

Egal, ob man die Entstehungsgeschichte dieser Formation als Zufall betrachtet, oder als Fügung des Schicksals. Tatsache ist, dass es sich bei WALK THE WALK um ein erst seit dem Vorjahr existierendes, spontan aus der Taufe gehobenes Unternehmen handelt. Der Startschuss dafür wurde vom früheren DIO-Gitarrist Tracy G. gelegt, der die Herren J. Adler und Paul Alfery einander vorstellte.

Da die beiden Musiker sofort einen Draht zueinander fanden und zudem eine Vorliebe für melodischen Rock teilen, sollte es auch nicht allzu lange dauern, ehe eine Zusammenarbeit beschlossene Sache war. Nachvollziehbar, denn an Erfahrung mangelt es den beiden Recken ohnehin nicht, noch weniger aber offenbar an vorhandenen Songideen. Ob die auf dem vorliegenden, selbstbetitelten Debüt verewigten Nummern eventuell sogar noch für andere Projekte angedacht waren, oder tatsächlich erst entstanden sind, als WALK THE WALK gegründet war, weiß man zwar nicht, sonderlich überraschend käme es jedenfalls nicht, wenn ersteres zutreffend wäre.

Schließlich waren sowohl J., der auf "Walk The Walk" den Gesang übernimmt, wie auch Multi-Instrumentalist Paul, bereits an unzähligen Projekten und Produktionen beteiligt. Diese Erfahrung merkt man auch, selbst wenn weder J. mit DEAD OF NIGHT oder GOADED, noch Paul mit GUILTY PLEASURE oder COLLUSION hierzulande großartiges Aufsehen erregen konnte.

Ob es jetzt mit WALK THE WALK zum Durchbruch reicht? Mal sehen, an den Tracks selbst sollte es jedenfalls nicht scheitern. Die kommen nämlich allesamt ganz ordentlich aus den Boxen und machen klar, dass es den beiden Herren ganz offenkundig jene Art von melodischem Hard Rock angetan hat, wie er in den 80er Jahren angesagt war. Allein der Sound lässt den Hörer mehrfach ungläubig das Erscheinungsjahr verifizieren, aber auch so manche Melodien und diverse, mit markant in Szene gesetzten "Ohohoh"-Backgroundvocals versehene Refrains, laden zu einer Zeitreise ein. Von daher sollte es nicht weiter verwundern, dass neben diversen US-Hard Rock-Formationen wie DANGER DANGER, WINGER oder TRIXTER vor allem DEF LEPPARD zu "Hysteria"-Tagen mehrfach als Einflussquelle herauszuhören ist. Aber auch das Frühwerk von BON JOVI, wobei sich WALK THE WALK für 'Running From You' fast schon dreist an der Bridge und den Gesangslinien von 'You Give Love A Bad Name' bedient hat.

Dermaßen offensichtlich nähert man sich offenkundigen Orientierungshilfen im weiteren Verlauf der Spielzeit allerdings nicht mehr, sondern versucht durchaus auch eigene Duftnoten zu hinterlassen. Das gelingt auch ganz gut, weshalb die Zielgruppe wissen dürfte, was demnächst zusammen mit der obligatorischen Dose Haarspray auf den Einkaufszettel zu notieren ist. Bleibt bloß noch zu hinterfragen, aus welcher Phase die feine Halb-Ballade 'Never Been To California' eigentlich stammt. Schließlich wird als bisher wichtigstes Einzugsgebiet der beiden Herrschaften die Region rund um Los Angeles angegeben....

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