WARRIOR SOUL Cocaine And Other Good Stuff

Livewire / Cargo Records UK

Lässig runtergerotzte Coverversionen

 

 

 

Auch wenn es noch nicht allzu lange her ist, dass man sich durchaus Sorgen um den gesundheitlichen Zustand von Kory Clarke machen musste, scheint der charismatische wie sympathische Zeitgenosse diese Probleme längst erfolgreich hinter sich gebracht und sich von sämtlichen Krisen erholt zu haben. Mehr noch, es hat sogar den Anschein, als ob der WARRIOR SOUL-Frontmann in den letzten Jahren obendrein auch noch einen gewaltigen Motivationsschub erhalten hätte, schließlich kredenzt er mit "Cocaine And Other Good Stuff" das bereits vierte Langeisen innerhalb von nur sechs Jahren.

Dieses springt dem Hörer auf Grund des gelungenen Artworks sofort ins Auge und macht nach einem Blick auf die Tracklist ebenso schnell klar, womit man es zu tun bekommt. So wenig originell es inzwischen auch klingen mag, wenn einem ein Album vorgesetzt wird, auf dem sich Musiker mit ihren Einflüssen und Inspirationsquellen in Form von entsprechenden Cover-Versionen auseinandersetzen, dem Ergebnis zu lauschen ist im vorliegendem Fall ein Hörerlebnis.

Ein ganz speziell sogar, unter anderem, weil als Grund für ein solches Unterfangen oft der persönliche Bezug des jeweiligen Interpreten angegeben wird und die eingespielten Versionen die Handschrift des jeweiligen Künstlers tragen und sich mitunter gehörig von den Originalen unterscheiden. So auch bei "Cocaine And Other Good Stuff", wobei man mitunter sogar meinen kann, so mancher der Tracks wäre für, oder gar von Kory geschrieben worden.

Generell lässt sich festhalten, dass der alte Haudegen und seine Begleitmannschaft ausnahmslos Tracks ausgesucht haben, die WARRIOR SOUL gut zu Gesicht stehen und daher auch authentisch und mit jeder Menge Gefühl intoniert werden konnten. Das rührt wohl auch daher, dass die Besetzung, die sich aus ehemaligen und aktuellen Band-Mitgliedern rekrutiert, nicht nur Mitspracherecht bei der Song-Auswahl hatte, sondern auch selbst Vorschläge einbringen durfte.

Schon der nicht unbedingt erwartete Einstieg mit dem THE CARS-Klassiker 'Good Times Roll' erweist sich als überaus gelungen, nicht zuletzt, weil die Message in Zeiten wie diesen zu einem an sich für Sarkasmus auf höchstem Niveau bekannten Zeitgenossen wie Kory einfach passt wie die Faust aufs Auge. Selbiges gilt auch für den Quasi-Titeltrack, wobei Kory’s dreckig-punkige Stimme dem alten J.J. CALE-Gassenhauer eine Extra-Portion Räudigkeit verabreicht. Das lässt sich selbstredend auch für einige andere Tracks attestieren, etwa für MOTÖRHEAD's 'Outlaw', 'We're An American Band‘ oder auch für 'Cold Gin'.

Mit letztgenannter Nummer nahm die Geschichte übrigens ihren Anfang, bat doch ein Bruder des US-amerikanischen Fotografen Alex Ruffini Kory um eine KISS-Coverversion als Beitrag für einen Sampler, dessen Ertrag der Krebs-Forschung zugutekommen sollte. Da Kory und seine Kollegenschaft einwilligten und dadurch zusätzlich inspiriert wurden, ging es offenbar bald darauf Schlag auf Schlag und binnen kurzer Zeit war vorliegender Dreher fertig.

Der ist in Summe als absolut coole Sache zu betrachten. Zum einen, weil die Einspielungen allesamt als gelungen zu betrachten sind, und auch, weil sich Kory einmal mehr als begnadeter Entertainer präsentiert. Sämtlichen Unkenrufen zum Trotz hat er es nämlich gesanglich immer noch drauf und dass ein Kory Clarke der Welt gerne mal mit dem gestreckten Mittelfinger entgegnet, dürfte so neu auch nicht sein. Wer eine Idee von seinem Wesen und seiner Art haben möchte, lasse sich die Tatsache auf der Zunge zergehen, dass ausgerechnet jetzt 'Elected' weltweit als erste Single vorstellig gemacht wird....

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