WERIAN ist ein alter germanischer Ausdruck für ein schamanisches Ritual der Verwandlung des Mannes in einen Werwolf durch das Tragen von Wolfsfell - "Lunar Cult Society" ist der perfekte Soundtrack für so ein okkultes Verwandlungsrital geworden.
Die Thüringer Truppe verbindet auf unkonventionellste Art Doom- und Black Metal mit psychedelischen Rockelementen, dieser Mix wird mit Sicherheit durch den Umstand begünstigt, dass sich die Musiker von WERIAN allesamt mit verschiedenen Stilrichtungen beschäftigen. Von der Band selbst wird ihre Musik als „Experimental.Black.Doom.Art“ bezeichnet und das trifft es relativ punktgenau. Fakt ist, dass „Lunar Cult Society“ nur für Menschen geeignet ist, die bereit sind, über den Tellerrand zu blicken. Die Stücke sind weder mit Eingängigkeit gesegnet, noch haben sie Ohrwurmcharakter, aber nach einiger Beschäftigung entfaltet das Album einen Zauber, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Vor allem die unfassbar schönen Gitarrenlinien und der relativ rohe Sound bieten die Grundlage für eine traumhafte Visualisierung der alten Zeremonien. Sehr beeindruckend ist auch der tiefe, fast schon schmerzerfüllte Gesang, der nur hin und wieder von einer etwas klareren Stimme abgelöst wird. All das verschmilzt zu einer Kombination, die durch Mark und Bein geht.
Bleibt noch anzumerken, dass es sich bei den auf „Lunar Cult Society“ vertretenen Songs um eine Wiederveröffentlichung der beiden vergriffenen Demos „Werian“ und „Among Humans“ handelt. Außerdem haben WERIAN Livematerial als Bonus mit darauf gepackt, welches den Studioaufnahmen durchaus die Hand reichen kann.
Gäbe es hier im Musikatlas eine Benotung, würde ich nun die berühmte römische Eins zücken!