Wenn man den WHITE LIES eines attestieren kann, dann wäre das Beständigkeit. Nach dem grandiosen 2009er Debüt „To Lose My Life“ erscheint seitdem in regelmäßigem Zwei- bis Drei-Jahresabstand ein neues Werk der Londoner. Wer die Band kennt, weiß auch, dass hier die Beständigkeit nicht aufhört. Auch das treffend betitelte fünfte Album FIVE führt ihren typischen Sound fort und verbindet geschickt Synthie-Riffs und schmalzige Hooks, verfeinert mit eigenem Retro-Charme.
Insgesamt kommt FIVE kompakter daher als der etwas überladene Vorgänger „Friends“ (9 Tracks im Gegensatz zu 14), und diese Konzentration macht sich auch bezahlt. Während der vom Keyboard getragene Opener „Time to Give“ den geneigten Hörer langsam in das neue Album einführt, gibt „Never Alone“ gleich mehr Gas. Auch wenn sich hier eine starke Ähnlichkeit zu einer gewissen New Wave-Band aus Manchester nicht verleugnen lässt, bringen die Herren um Sänger Harry McVeigh genug Eigenständigkeit mit um zu begeistern.
Die beiden nachfolgenden Tracks „Finish Line“ und „Kick Me“ können die Intensität und das Tempo leider nicht ganz halten und bilden auch die Schwachpunkte des Albums, welche aber mit der starken zweiten Hälfte kompensiert werden können. „Tokyo“ dreht die 80s-Revue bis zum Anschlag, böse Zungen könnten hier sogar eine Eurovision-Teilnahme in Aussicht stellen. Der Abschlusstrack „Fire and Wings“ stellt auch gleichzeitig das Highlight dar. Atmosphärisch, emotional, mitreißend wie schon lange nicht mehr und bei Konzerten in einigen Jahren vielleicht erster Song der Zugabe.
Never change a winning tactic – dieses Motto erfüllen die WHITE LIES seit ihrer Gründung. Solange das Niveau auch in Zukunft so hoch bleibt, dann auch gerne mehr davon.
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