WOLVENNEST

Eine Band mit einer ganz spezielle Connection zu Österreich!

Die belgische Ausnahmeband WOLVENNEST hat Mitte Mai dieses Jahres ihr neues Album „Void“ via Ván Records veröffentlicht und wir haben diesen Release zum Anlass genommen, der Band, genauer gesagt Gitarrist Kirby Michel, ein paar Fragen zu stellen.

Hallo Kirby, kannst Du uns zu Beginn dieses Interviews erst einmal ein paar Details zur Bandhistory von WOLVENNEST nennen?

K-WOLVENNEST oder WLVNNST wurden 2013 gegründet. Zu der Zeit habe ich ein Demo aufgenommen, das auf sich wiederholenden hypnotischen Gitarrenriffs und Drums basierte und damit wurde der Grundstein für den Spirit von WOLVENNEST gelegt.

Gemeinsam mit Corvus und Marc Debacker bin ich dann ins Studio gegangen und wir haben an den Arbeiten zu unserem Debütalbum begonnen. WOLVENNEST war auch dazu gedacht, mit anderen Musikern bzw. Bands zusammen zu arbeiten und daher haben wir Albin und Marthyna von DER BLUTHARSCH kontaktiert, um gemeinsam mit uns an den Songs für diese Scheibe zu schreiben.

Es haben auch noch andere Musiker wie Ismail Iskaldi und DéHà, der das Album abgemischt hat, mitgewirkt. Einer war für den arabischen Gesang zuständig und der andere rezitierte Gedichte. Das belgische Label WeMe hat 300 Stück davon auf Vinyl veröffentlicht. Danach haben wir einen Vertrag mit Ván Records unterzeichnet.

Ihr habt im Mai ein neues Meisterwerk mit dem Titel „Void“ heraus gebracht. Kannst du bitte ein bisschen etwas darüber berichten?

Die Songs auf „Void“ klingen meiner Meinung nach genau so, wie WOLVENNEST ihre Musik live präsentieren.Marc Debacker, Corvus, DéHà und ich haben die Stücke geschrieben. Die Lyrics stammen alle aus meiner Feder.

Wie würdest du denn die Musik von WOLVENNEST beschreiben? Siehst du die Band einem bestimmten Genre zugehörig?

Natürlich kann man im Zusammenhang mit WOLVENNEST ein paar musikalische Begriffe wie psychedelisch, hypnotisch, Krautrock, Black Metal, rituell oder Düsternis nennen, aber wenn wir an neuem Material schreiben, dann machen wir das ohne uns irgendwie zu limitieren.

Wir alle haben einen anderen musikalischen Horizont und es wäre für uns nicht interessant, uns nur mit einem einzigen Genre zu beschäftigen. Jeder von uns hat spezielle Fähigkeiten und diese bringen wir bestmöglich in den Sound von WOLVENNEST ein.

Mein absoluter Lieblingssong auf „Void“ ist „Ritual Lovers“. Welche Geschichte erzählt das Stück?

Der Text von „Ritual Lovers“ basiert auf einer spirituellen und okkulten Beziehung zwischen zwei Personen, die allerdings nicht in einer Liebesbeziehung zu einander stehen. Sie erreichen gemeinsam das höchste Level ihres magisch okkulten Horizonts. Dieser Track ist intensiv, düster und handelt vom Leben und vom Tod.

Wovon handeln eure Texte im Allgemeinen? Stammen sie aus der Fiktion oder verarbeitet ihr Geschichten, die das Leben schreibt?

Die Lyrics basieren zumeist auf realen Erlebnissen, aber sie erzählen auch von obskuren Gefühlen, die einen im täglichen Leben heimsuchen. Es kommt beim Schreiben immer darauf an, ob ich mich in der Umgebung, in der mich gerade befinde, wohl fühle oder nicht.

Wie lange habt ihr gebraucht, um das Material für „Void“ zu schreiben? Sind die Stücke erst in der letzten Zeit entstanden oder hat ihr auch ältere Tracks aufgenommen?

Wir haben die meisten Songs in den zwei Jahren nach der Veröffentlichung unserer Debütscheibe geschrieben, aber der Song „The Gates“ existiert als Instrumentalversion schon seit den Zeiten unserer ersten Demos. Wir haben ein Heimstudio und somit keinen Zeitdruck, wenn es dran geht, einzelne Stücke aufzunehmen.

WOLVENNEST ist eine sehr tourfreudige Band. Fühlt ihr euch auch im Studio wohl oder sind es die Liveauftritte, die für euch Priorität haben?

Wir wachsen als Band, wenn wir auf Tour sind bzw. einzelne Liveshows spielen. Somit sind wir absolut gerne on the road, allerdings ist es nicht immer einfach, die ganzen Termine auch mit unseren Jobs oder familiären Verpflichtungen zu koordinieren. Es ist aber auch schön, im Studio zu arbeiten, denn der ganze Entstehungsprozess und die damit verbundene Kreativität sind sehr intensiv und das bringt uns auf ein völlig anderes emotionales Level. Das Leben auf Reisen und die Tätigkeit im Studio sind zwei völlig unterschiedliche Prozesse, die man kaum miteinander vergleichen kann.

In den Anfangstagen von WOLVENNEST habe ich gedacht, dass wir ein reines Studioprojekt bleiben würden. Wir haben wie schon erwähnt Kollaborationen mit anderen Musikern angestrebt, aber uns nie als zukünftige Liveband gesehen. Wir verwenden viele verschiedene Instrumente und Sounds und dachten, dass es sehr schwierig sein würde, hierfür ein Live Line Up zu finden. Aber wie du siehst, haben wir es schlussendlich doch geschafft.

Ihr wart ja vor nicht allzu langer Zeit mit WOLVES IN THE THRONE ROOM auf Tour. Wie sind die Reaktionen der Fans auf die neuen Songs ausgefallen?

Wir haben für diese Tour einen Set zusammen gestellt, der aus neuen und alten Stücken bestand. Es gab sehr viel Zuspruch für das neue Material, obwohl viele Leute WOLVENNEST vor den Gigs gar nicht kannten. Wir haben viele positive Reviews für „Void“ in verschiedenen Magazinen bzw. im Internet erhalten, was sicherlich dazu geführt hat, dass die Leute neugierig auf unsere Liveshows waren.

Gibt es einen Gig auf dieser Tournee, der dir in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Alle unsere Shows waren sehr intensiv und cool, aber Wien war speziell, da Albin und Marthyna mit im Publikum waren. Wir haben zum Beispiel den Song „Unreal“ gemeinsam komponiert und da ist es natürlich das absolute Gänsehautgefühl, diese Nummer dann live zu spielen. Ohne die beiden würde das Konzept von WOLVENNEST nicht existieren bzw. würde es nicht so sein, wie es heute ist.

Seid ihr neben WOLVENNEST auch in anderen Projekten oder Bands involviert?

Wir sind noch bei einigen anderen Projekten mit am Start und Sharon arbeitet auch im visuellen Bereich. Zur WOLVENNEST Crew gehören neben den Musikern noch andere wichtige Leute wie Leslie von THOUSAND LOST CIVILIZATIONS, der an der visuellen Umsetzung unserer Shows mitwirkt und auch unser Tourbooking organisiert. DéHà ist ebenfalls ein echtes Mitglied der Band, denn seine Arbeit im Studio geht viel weiter als nur unsere Songs abzumischen.

Bei den Liveauftritten haben wir einen eigenen Soundengineer und Roadie mit dabei, der uns in vielen Dingen tatkräftig unterstützt. Wir alle sind wie eine Familie, die sich rund um WOLVENNEST gebildet hat und wir bezeichnen diese Familie als „the nest“.

Wie schauen eure nächsten Pläne betreffend WOLVENNEST aus? Habt ihr weitere Kollaborationen geplant?

Wir haben bereits weitere Shows und Festivals in Planung und werden auch bald wieder ins Studio gehen. Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern ist ein fixer Bestandteil unseres kreativen Konzepts und wir haben auch hier schon bestimmte Ideen, die wir im Moment gerade besprechen.

Was möchtest du euren österreichischen Fans zum Abschluss dieses Interviews mitteilen?

Wir haben bereits dreimal live in Österreich gespielt und du hast recht, wir haben tatsächlich einige Fans hier. An dieser Stelle dürfen wir verraten, dass wir 2019 irgendwo in Österreich in einer sehr speziellen rituellen Nacht auftreten werden. So see you there!

Photo Credits: WOLVENNEST