Auf den ersten Blick hin liest sich die Angelegenheit gar nicht mal so überraschend, denn XENTRIX ist nun keineswegs die erste Band, die sich nach einer Veröffentlichungspause von mehr als 20 Jahren wieder dazu entschlossen hat ein Album aufzulegen.
Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Formationen ist das britische Thrash-Geschwader allerdings nicht zum ersten Mal wieder zusammen, sondern versuchte sich schon mehrmals an der Wiederaufnahme des Bandbetriebs.
Da die erste Reunion im Jahr 2003 offenbar nicht wirklich erfolgsgekrönt war, war das seit den Anfängen in den späten 80er Jahren bei XENTRIX federführende Duo Kristian "Stan" Havard (guit.) und Dennis Gasser (drums) mehrfach dazu gezwungen neue Mitstreiter zu rekrutieren, was offenbar gar nicht so einfach gewesen ist. In Chris Shires konnte man schließlich doch den gesuchten Bassist finden. Der ist seit 2013 fix an Bord ist und zusammen mit Kristian auch bei HELLFIGHTER aktiv ist.
Fehlte noch ein Frontmann, denn der ehemalige Sänger und Gitarrist Chris Astley hat sich 2015 endgültig aus dem Line-Up verabschiedete. Erst 2017 wurde man fündig und zwar in Jay Walsh, einem offenbar sehr umtriebigen Musiker, der neben einem mehrjährigen Engagement bei BLAZE BAYLEY auch bereits mit FOURWAYKILL Erfahrungen im Business machen konnte. Im Moment ist Jay neben XENTRIX auch bei den Brachial-Thrashern von BULL-RIFF STAMPEDE tätig, die vor wenigen Wochen beim "Thrashersaurus"-Festival in Norwich mit von der Partie gewesen sind.
Jay ist es auch, der den größten Unterschied von "Bury The Pain" zu den früheren XENTRIX-Alben ausmacht. Seine Stimme klingt nämlich wesentlich rauer als die des langjährigen Aushängeschilds Chris Astley. Dadurch ist die Formation heutzutage auch mit ziemlicher Sicherheit vor den in früheren Tagen immer wieder angebrachten METALLICA-Vergleichen gefeit.
Dabei hat sich stilistisch gar nichts geändert, XENTRIX lieferen immer noch knochentrocken intonierten Thrash Metal, der sowohl mit musikalischer Klasse als auch mit tonnenschwerem Groove serviert wird und durch diverse Spielereien zu einem überaus abwechslungsreichen Vergnügen wird. Während so manche gitarrentechnische Feinheit die Band nun eher in die Nähe von FORBIDDEN rückt, lässt so mancher Groove-Part in Kombination mit dem dunklen Timbre von Jay Walsh durchaus auch "Seasons In The Abyss" als Vergleich zu. Ebenso angebracht sind auch Vergleiche zu TESTAMENT zu deren deftigster Phase. Nicht zuletzt, weil es auch XENTRIX verstehen, Songs mit einem nicht zu vernachlässigendem Anteil an Melodien auszustatten.
Nachzuhören unter anderem im eröffnenden Titelsong, dem krachenden 'There Will Be Consequences' sowie dem fulminanten 'Let The World Burn'. Der Rest fällt jedoch keineswegs ab, sondern fräst sich nur nicht ganz so blitzartig ins Gedächtnis. Dennoch: Ein Hammer-Comeback! Gratulation, Gentlemen!
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